„Außergewöhnliche Solidarität“: #StopHatePropaganda erreicht 88 Millionen zur Unterstützung der iranischen Bahá'í
Berlin, 23. August 2021 - Die Kampagne #StopHatePropaganda, mit der die iranische Regierung aufgefordert wird, die seit mehr als 40 Jahren von der Regierung geförderte Hassrede gegen die Bahá'í des Landes zu beenden, hat eine beispiellose Unterstützung von einer globalen Koalition aus Regierungsvertretern, Vordenkern, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Aktivisten, religiösen Führern, Künstlern, prominenten Iranern und vielen anderen erhalten und erreichte in mehr als 42.000 Beiträgen auf Online-Plattformen weltweit über 88 Millionen Menschen.
„Wir waren sehr bewegt, als wir wahrnahmen, dass diese Kampagne ein bahnbrechendes Maß an Unterstützung erreichte", sagt Jascha Noltenius, Beauftragter für Menschenrechtsfragen der Bahá'í-Gemeinde in Deutschland. „Die internationale Gemeinschaft hat schon lange erkannt, dass die Bahá'í im Iran eine unschuldige Gemeinschaft sind, die von der iranischen Regierung für ihre eigenen Zwecke zum Sündenbock gemacht und verfolgt wird. Heute hat sich die Welt gegen diese Ungerechtigkeit erhoben."
Zu denjenigen, die die Kampagne in den sozialen Medien anführten, gehörten die prominenten Schauspieler und Komiker Rainn Wilson, Justin Baldoni, Maz Jobrani und Penn Badgley in den Vereinigten Staaten; die britische Fußball-Legende Gary Lineker, der ehemalige australische Fußball-Nationalspieler Craig Fostersowie die Schauspieler und Komiker Omid Djalili und David Baddiel; darüber hinaus, die australische Hip-Hop-Künstlerin Maya Jupiter sowie Parlamentarier wie die Bundestagsabgeordneten Prof. Heribert Hirte und Kai Gehring, die Vorsitzende der Iran-Delegation im Europaparlament, Cornelia Ernst, in Australien Senatorin Janet Rice, der Abgeordnete Kevin Andrews und der Bürgermeister von Dubbo Stephen Lawrence, der britische Abgeordnete Jess Philips, die kanadischen Abgeordneten Judy Sgro, Kerry Diotte und Cathay Wagantall, Journalistinnen wie Natalie Amiri und Düzen Tekkal sowie Hunderte von anderen führenden Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Dutzenden von Ländern.
Der ehemalige kanadische Justizminister und Generalstaatsanwalt Irwin Cotler, der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Religions- und Weltanschauungsfreiheit Ahmed Shaheed und der Direktor für Politik und Leiter des Global Magnitsky Programs am Raoul Wallenberg Centre Brandon Silver kritisierten in der Newsweek das „apartheidähnliche System, mit dem der Iran gegen die religiöse Minderheit der Bahai vorgeht, indem er ihre Mitglieder enteignet und grundlos inhaftiert (...) Hass reißt die Nähte auf, die eine Gesellschaft zusammenhalten, und wirkt wie ein Brandbeschleuniger auf Krisen und Konflikte."
US-Senator Ben Cardin sagte: „Ich bin sehr besorgt über die jüngste Zunahme der Hasspropaganda, die von staatlich betriebenen Medienplattformen gegen die Bahá'í-Gemeinde im Iran gerichtet wird", und fügte hinzu, dass eine Senatsresolution verabschiedet wurde, in der „die staatlich geförderte Verfolgung der Bahá'í-Minderheit durch die iranische Regierung" verurteilt wird.
Der indische Oberst Dr. Divakaran Padma Kumar Pillay, ein hochdekorierter ehemaliger Armeeoffizier, sagte, dass sein Land die „größte nationale Bahá'í-Gemeinde in der Welt" habe" und dass er „die iranischen Behörden und das iranische Volk (...) auffordere, die Hassreden und die falsche Propaganda gegen die Bahá'í-Gemeinde zu stoppen."
Eine brasilianische Abgeordnete, Erika Kokay, schrieb auf Twitter, dass die iranische Regierung die Menschenrechte „garantieren" müsse. „Verbrechen gegen die Menschlichkeit beginnen mit Worten", fügte sie hinzu, „und wir können nicht zulassen, dass sich die Geschichte mit den Bahá'í wiederholt."
Die wachsende Unterstützung für die Rechte der Bahá'í im Iran und in der iranischen Diaspora war ebenfalls ein besonderes Merkmal der Kampagne. Aktivisten und Medienpersönlichkeiten - darunter Narges Mohammadi, eine sehr bekannte Menschenrechtsaktivistin, die sich derzeit im Iran aufhält - trugen dazu bei, die Kampagne online unter Persischsprachigen zu verbreiten.
Weitere Unterstützer in der iranischen Diaspora waren die Aktivistinnen Masih Alinejad, Ladan Boroumandund Azadeh Pourzand, die Schauspielerin Mahnaz Afshar, Wissenschaftler wie Abbas Milani und Ammar Maleki sowie die Journalistin Golnaz Esfandiari.
Der Stanford-Historiker Prof. Abbas Milani begrüßte die Tatsache, dass die Kampagne dazu beigetragen hat, dass die „schreckliche Mauer des Schweigens" über das historische Unrecht und die Gewalt, die die Bahá'í im Iran erlitten haben, gefallen ist.
Die Kampagne #StopHatePropaganda ist eine Reaktion darauf, dass die Anti-Bahá'í-Propaganda im Iran an Umfang und Raffinesse zugenommen hat. Als Beispiele für offizielle und halboffizielle Hassreden wurden ein koordiniertes Netzwerk von Hunderten von Websites und Social-Media-Accounts mit Inhalten wie „Bahá'í sind unrein und Feinde eurer Religion", „Der Umgang mit Bahá'í ist verboten", „Der Kauf von Waren in einem Bahá'í-Laden ist verboten" und „Die modernen 'Menschenrechte' sind eine große Lüge" ermittelt. Millionen von Iranern wurden durch diese Propaganda erreicht, die auch verfälschte und verletzende Bilder von Bahá'í und den Stiftern des Glaubens enthielt.
„Wir sind dankbar für die außergewöhnliche Solidarität, die die Welt mit den Bahá'í im Iran gezeigt hat", sagt Herr Noltenius weiter. „Durch die Unterstützung der #StopHatePropaganda-Kampagne haben zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Aktivist*innen mit einer Stimme gefordert, dass die iranische Regierung aufhören muss, Hass gegen die Bahá'í und alle weiteren Minderheiten in ihrem Land zu verbreiten, und anfangen muss, die Rechte aller ihrer Bürger*innen zu respektieren."
Die Verfolgung der Bahá'í im Iran ist ausführlich auf der Website Archives of Bahá'í Persecution in Iran dokumentiert.