Bahá’í-Gemeinde veröffentlicht Gestaltungskonzept eines neuen Sakralbaus

WELTWEIT – Vergangene Woche gab das Universale Haus der Gerechtigkeit, das Führungsgremium der weltweiten Bahá’í-Gemeinde, das Gestaltungskonzept für einen weiteren Sakralbau bekannt: den Schrein ‘Abdu’l-Bahás.

‘Abdu’l-Bahá, 1844 in Teheran, Iran, geboren, war der älteste Sohn Bahá’u‘lláhs, des Stifters der Bahá‘í-Religion. Von seinem achten bis zu seinem 64. Lebensjahr wurde ‘Abdu’l–Bahá gemeinsam mit seiner Familie in Gefangenschaft gehalten - davon 40 Jahre in 'Akká, Israel. Die letzte Ruhestätte dieser Zentralgestalt der Bahá’í-Religion wird zwischen den Heiligen Schreinen des Báb in Haifa und Bahá’u’lláhs in 'Akká liegen.

Garten und Rondell beim sich annähern des Schrein ‘Abdu’l-Bahás
Garten und Rondell beim sich annähern des Schrein ‘Abdu’l-Bahás

Für Bahá’í ist 'Abdu'l-Bahá das vollkommene Beispiel hingebungsvoller Nächstenliebe und unermüdlichen Dienstes an der Menschheit. Das Universale Haus der Gerechtigkeit betont, dass der Entwurf des Bauwerks „die einzigartige Stellung ‘Abdu’l-Bahás würdigen“ und „Seine hohe Stufe und Seine Demut gleichermaßen widerspiegeln“ soll.

Haupteingang des Schreins
Haupteingang des Schreins

„Dieses Gebäude zielt darauf ab, die Selbstlosigkeit, Weisheit, Offenheit, Akzeptanz und Güte ‘Abdu’l-Bahás gegenüber allen Menschen zu bekunden, Seine Liebe zu Gärten und der Natur zu verkörpern und seine fortschrittliche und zukunftsorientierte Herangehensweise widerzuspiegeln,“ erklärt Hossein Amanat, der als Architekt für dieses historische Unterfangen ausgewählt wurde.

„Seinen Wunsch bezüglich Seines Bestattungsortes hatte ‘Abdu’l-Bahá zu Lebezeiten geäußert“, erklärt der renommierte iranisch-kanadische Architekt. „Einem Gläubigen gegenüber erwähnte Er, dass, wenn Ihm etwas zustoßen sollte und Er sterben würde, ‘Abdu’l-Bahá unter dem Sand zwischen Haifa und ‘Akká begraben werden wolle, den Er als den Pfad bezeichnete, der von den geliebten Freunden und Pilgern beschritten wurde“, so Amanat.

Gewölbtes Spalier um den Schrein
Gewölbtes Spalier um den Schrein

In einem Gebet, das von ‘Abdu’l-Bahá verfasst und von Besuchern Seiner Ruhestätte gelesen wird, drückt Er diese inständige Bitte an Gott aus: „Mache mich zu Staub auf dem Pfade Deiner Geliebten.“ Dieser Gedanke aus dem Gebet ist eines der gestaltenden Prinzipien des Designs.

„In Anbetracht der Quintessenz dieser Worte und im Hinblick auf die Eigenschaften ‘Abdu’l-Bahás zögert man, ein imposantes Bauwerk für Seine letzte Ruhestätte zu entwerfen. Seine Wünsche müssen berücksichtigt werden“, so Hossein Amanat, „aber nicht in einem solchen buchstäblichen Ausmaß, dass Seine Stufe nicht geehrt und anerkannt würde. Seine letzte Ruhestätte muss neu und einzigartig sein.“

Besucher werden auf einem Weg gehen, der so gestaltet ist, dass er eine meditative Reise zum Schrein im Mittelpunkt des Gartens ermöglicht.

Gartenanlagen um den Schrein herum
Gartenanlagen um den Schrein herum

„Das Innere des Schreins soll ein Ort gestreuten Lichts und stiller Betrachtung sein. ‘Abdu’l-Bahás Ruhestätte befindet sich in der Mitte dieses friedvollen Raumes, und ein erstrahlendes Sonnenmuster, das von Seiner Ruhestätte ausgeht, wird den gesamten Garten umspannen und die Leuchtkraft symbolisieren, die ‘Abdu’l-Bahá den Menschen der Welt gebracht hat“, sagt Herr Amanat.

Nachtansicht aus Vogelperspektive
Nachtansicht aus Vogelperspektive

„‘Abdu’l-Bahá war ein moderner Mensch“, fährt er fort. „Er war ein Vorbote des Neuen - Seine Worte waren neu, die Lehren Seines Vaters, die Er verkündet hat, waren neu und Er rief die Menschheit zu einer neuen Art von Beziehungen auf. Dieses Gebäude soll dies widerspiegeln.“