Die Stadt Bruck würdigt Baha’í-Engagement anlässlich des 200. Geburtstags ihres Religionsstifters

Die Vorbereitungen für das 200-jährige Jubiläum der Geburt Bahá’u’lláhs gewinnen Land für Land an Schwungkraft. Zahlreiche Menschen bringen ihre Freude auf unterschiedliche Art zum Ausdruck, sei es durch die Künste, durch Feierlichkeiten in den einzelnen Gemeinden oder durch Würdigungen von nationalen oder lokalen Würdenträgern.

Ein markantes Beispiel bietet der Empfang des Bürgermeisters von Bruck an der Leitha in Österreich am 8. September 2017 anlässlich dieses Jubiläums. Knapp 200 Gäste, unter ihnen lokale Honoratioren und Mitglieder der Bahá’í-Gemeinde kamen zusammen, um Bahá’u’lláhs Botschaft des Friedens und der Liebe zu ehren.

Sussan Zarifzadeh (links) und die Vertreterin der katholischen Kirche, Eva Gorgosilich (rechts), vor einer Ausstellung, die für die Feier in Bruck, Österreich, vorbereitet wurde. Die Ausstellung zeigt die Lehren Bahá’u’lláhs sowie die Lehren der anderen großen Weltreligionen und hebt den Imperativ der Einheit hervor.

Die Feier anlässlich des 200. Jahrestages der Geburt von Baha’u’lláh zog über 200 Gäste aus Bruck an der Leitha und Umgebung an.

Bürgermeister Richard Hemmer unterstrich in seiner Ansprache die Bahá’í-Lehre der Einheit. Die Geschichte ist geprägt von Gewalt und wir sollten die Gräueltaten der Vergangenheit auch nie vergessen, fuhr er fort. Die Bahá’í-Gemeinde sei ein Beispiel für eine Gruppe, die einen Weg des Friedens und der Inklusion gewählt hat.

Die Arbeit von den Bahá’í in Bruck, wie beispielsweise die von Sussan Zarifzadeh in der Flüchtlingshilfe, machten den Bürgermeister auf das Engagement der Bahá’í aufmerksam und veranlasste ihn diesen Empfang auszurichten.

Im Rahmen der Flüchtlingsbewegung im Jahre 2015, bildete sich eine Organisation namens “Unser Bruck Hilft!“, welche sich mit der Unterbringung von Flüchtlingen beschäftigte. Da die Bahá’í-Gemeinde in Bruck an der Leitha bereits Erfahrungen in der Vergangenheit mit Geflüchteten aus der Türkei hatte, sprach die Organisation sie an und bat die Bahá’í um Unterstützung. Zu Beginn half man bei praktischen Dingen, wie Behördengängen und gesundheitlicher Versorgung aus. Über die Zeit jedoch entwickelte sich eine Zusammenarbeit, die sich zusätzlich um die Bildung und der Entfaltungsmöglichkeiten der neu angekommenen Jugendlichen bemühte.

Der Empfang im Rathaus stand allen Bewohnern Brücks, ebenso wie dem Umland, offen. Es gab diverse musikalische Beiträge, welches auch eine Chorale Komposition, bestehend aus den Worten Bahá’u’lláhs, enthielt. Eine Ausstellung der Hauptlehren der unterschiedlichen Religionen unterstrich nochmals den Grundsatz der Einheit. Viele bemerkten positiv, dass diese Feierlichkeit zur Beteiligung aller einlud. Jeder hatte die Möglichkeit mit einem Beitrag, so klein dieser auch sein mochte, einzubringen und das Fest mitzugestalten.

„Die Bewohner von Bruck sind nicht nur gekommen, um dieses Fest zu genießen, sondern haben daran aktiv mitgewirkt. Dadurch sind wir nicht nur stärker zusammengewachsen, uns ist auch bewusster geworden, wie wichtig es ist, gemeinsam für die Besserung der Welt zu arbeiten“, kommentierte Dorothy Khadem-Missagh, ein Mitglied der dortigen Bahá’í-Gemeinde.