„Hürden überwinden — Zusammenkommen!” Bahá'í-Gemeinden in Deutschland engagieren sich gegen Rassismus
Wie schon in den Vorjahren engagierten sich verschiedene Bahá'í-Gemeinden gemeinsam mit zahlreichen anderen Akteuren im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus, um ein mahnendes Signal auszusenden, aber auch um zu zeigen, dass Engagement zur Überwindung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einen breiten Rahmen einnehmen muss.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus stattfinden. Diese werden jährlich von der gleichnamigen Stiftung rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März koordiniert.
Unter dem Titel „Hürden überwinden -- Zusammenkommen!" lud die Bahá'í-Gemeinde in Osnabrück an diesem Wochenende zu einem Online-Podiumsgespräch ein. Bei dem Panel bestehend aus Politik, Kultur, Migration, Schule und Sport stand im Vordergrund, das Bewusstsein für die Gleichwertigkeit aller Menschen zu fördern sowie erfolgreiche praktische Ansätze bei der Begegnung mit Rassismus zu erörtern.
Wie können wir gemeinsam gegen Rassismus wirken, voneinander lernen und Offenheit und Zusammenkommen untereinander fördern? Diese und weitere Fragen diskutierten Mitglied des Bundestages, Filiz Polat (Bündnis 90/Die Grünen), Claas-Henning Dörries (One World Sessions), Julie Tiemann-Nataga (Afro-Info-Pool; Zusammen-bewegen-e.V.) und Fentke Lüesse (Schulen ohne Rassismus) und Denis Germer (Fan-Projekt Osnabrück).
„Wir wollen ein Bewusstsein schaffen dafür, dass Menschen nicht das Gleiche erleben, die nicht mehrheitsdeutsch aussehen, dass es viele Hürden und Hindernisse gibt", erklärte die Moderatorin des Panels, Miriam Nadimi Amin.
Das Panel diskutierte angeregt - auch mit seinem Publikum -- darüber, wie Einheit in Diversität gefördert werden kann und wie die verschiedenen Bereiche sich besser in ihren Ansätzen gegen Rassismus unterstützen und austauschen können.
Das Potsdamer Aktionsbündnis „Anders als du glaubst" veranstaltete ebenfalls in dieser Woche einen online-Workshop zu dem Thema „Ohne Rassismus -- aber wie?".
„Rassismus und Diskriminierung sind nah beieinander und in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Auch in Potsdam machen Angehörige von Minderheiten Erfahrungen, die mit den Werten und Vorstellungen von Demokratie nicht vereinbar sind. Was können wir tun, um Vielfalt leben zu lernen?", fragte Prof. Ingo Hofmann, einer der Initiatoren der Veranstaltung und Mitglied der Bahá'í-Gemeinde in Potsdam.
Das Forum der Religionen Paderborn lud zu einem digitalen Talk zum Thema „Religionen und Rassismus" am vergangenen Donnerstag ein. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Paderborner Religionsgemeinschaften erzählten von persönlichen Erfahrungen mit Rassismus oder Diskriminierung und gaben Einblicke in die Sichtweisen ihrer Religion. In einem moderierten Austausch mit den Teilnehmenden wurde auch die Frage diskutiert, welchen Beitrag Religionen zu einem friedlichen und toleranten Miteinander unterschiedlicher Ethnien und Kulturen in unserer Gesellschaft leisten können.
Die Aktionswochen wurden auch von den verschiedenen Religionsgemeinschaften in Deutschland genutzt, um gemeinsam voranzugehen. Zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus luden sie sich gegenseitig ein. Damit zeigen sie: Rassismus und Gewalt sind mit religiösen Werten nicht vereinbar. Durch die interreligiösen Begegnungen können Vorurteile abgebaut und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden. Dies wurde nicht nur auf nationaler Ebene, sondern vielerorts auch lokal gelebt und umgesetzt.