Zufluchtsorte für alle Menschen - Internationale Konferenz in Haifa zum Thema Häuser der Andacht
BAHAI WELTZENTRUM - Drei neue Häuser der Andacht innerhalb der letzten drei Jahre und weitere Häuser der Andacht in unmittelbarer Planung – vor diesem Hintergrund fand im Juni ein einzigartiges Treffen in Haifa statt. Vertreter*innen der Häuser der Andacht in Australien, Chile, Deutschland, Indien, Kambodscha, Kolumbien, Panama, Samoa, Uganda und den USA kamen dabei zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.
„Wir haben herausgefunden, dass ein Haus der Andacht die geistigen Bestrebungen eines Volkes spiegelt“, erklärt Eduardo Rioseco aus Santiago, Chile. Seit seiner Einweihung im Herbst 2016 haben über eine Millionen Menschen das dortige Haus der Andacht besucht. Es ist von zentraler Bedeutung für die Stadt und seine Bewohner geworden sowie ein Symbol der Einheit. „Viele Menschen, die das Haus besuchen, entdecken dabei ihr eigenes geistiges Selbst. Es ist wie ein Nachhause kommen“, berichtet Herr Rioseco.
Bei den Beratungen standen verschiedenste Themen auf der Agenda, von praktischen Anforderungen an das Management eines Hauses der Andacht bis hin zu den großen geistigen und sozialen Wirkungen auf die Bevölkerung.
Als Vertreter des Hauses der Andacht in Deutschland war Ralf Mühschlegel vor Ort. „Es war spannend, mit den Vertretern der anderen Häuser der Andacht in einen Austausch zu treten und voneinander zu lernen, wie man die Absicht eines Hauses der Andacht in die Tat umsetzt“, berichtet er. Allgemein solle das Haus der Andacht ein Ort sein, wo mit Andachten und Dienstmöglichkeiten alle Altersgruppen zur Teilhabe und zum Mitmachen eingeladen werden.
Manche Gemeinden haben bereits Erfahrungen mit den weitreichenden sozialen und ökonomischen Entwicklungen gemacht, für die ein Haus der Andacht auch steht. Fragen zu diesen Themen wurden ebenfalls beraten. Dabei stand insbesondere der einigende Einfluss der Häuser auf die direkte Bevölkerung im Fokus.
Ebenso wurden Initiativen zum Schutz der Umwelt vorgestellt. Ein Beispiel findet sich in Indien, wo benutztes Wasser zur direkten Bewässerung der Gärten genutzt wird sowie Solarzellen einen großen Teil der Elektrizitätsversorgung stellen.
Der vielleicht wichtigste Punkt, der alle Häuser der Andacht charakterisiert: Sie sind Zufluchtsort für alle Menschen. „Ein Haus der Andacht gehört nicht den Baha’i, auch wenn sie es sind, die sich darum kümmern“, erklärt Santos Odhiambo aus Uganda. „Ein Haus der Andacht gehört allen Menschen, ohne Ausnahme“.
Dies bestätigt auch Ralf Mühlschlegel: „Häuser der Andacht dienen der Gemeinde, der Nachbarschaft und der Gemeinschaft und nicht umgekehrt. Was brauchen also die Gemeinden, sodass wir dies am Haus der Andacht verfügbar machen können?“
In den folgenden fünf Ländern sollen in nächster Zukunft weitere Häuser der Andacht entstehen:, Demokratische Republik Kongo, Indien, Kenia, Papua Neu Guinea und Vanuatu.
Quelle: In Anlehnung an Artikel in Bahá'i World News Service